Kritik & Unser Fazit:
Dass James L. Brooks ein gutes Gespür hat, wenn es um dramatische Komödien geht, hat der Filmemacher bereits eindrucksvoll mit seinem Debutfilm Zeit der Zärtlichkeit bewiesen. Auch bei seinem Film 'Besser geht's nicht' aus dem Jahr 1997 durchleuchtet er auf amüsante, und dennoch feinsinnige Art und Weise das Seelenleben von drei nicht ganz alltäglichen Protagonisten - jeder davon mit seinen ganz eigenen Problemen ausgestattet. Der von Jack Nicholson gespielte Liebesroman-Autor der in New York ein zurückgezogenes und von seinen diversen Neurosen bestimmtes Leben führt, ist da sicherlich das Paradebeispiel und eine Rolle, die dem mehrfachen Oscar-Preisträger geradezu auf den Leib geschrieben wurde - und von daher verwundert es dann auch nicht, dass Nicholson als komplexer Kotzbrocken alle Register seines Könnens zieht!

Wenn der zwangsneurotische Eigenbrötler auf eine resolute Kellnerin trifft und sich fortan bemüht, ein besserer Mensch zu werden - und trotzdem immer wieder in neue Fettnäpfchen tritt - und zudem keine Gelegenheit auslässt, seinen schwer vom Schicksal geprüften schwulen Nachbarn noch mehr zur Schnecke zu machen, dann hat man es mit einer romantischen Komödie der etwas anderen Art zu tun. Dass sich Regisseur Brooks dabei viel Zeit zur Charakterisierung des ungewöhnlichen Dreiergespanns nimmt, ist sicherlich ein Vorteil - auch wenn man zugeben muss, dass ein bisschen weniger dann doch mehr gewesen wäre, denn der Film ist mit seiner Laufzeit von fast 140 Minuten mindestens 20 Minuten zu lang geraten und neigt damit etwas zur Langatmigkeit.

Auch das Abdriften in leicht kitschige und rührselige Gefilde ist ein kleiner, aber nicht allzu negativ wirkender Nachteil - vor allem deswegen nicht, weil sämtliche inhaltliche Schwächen von den hervorragenden darstellerischen Leistungen ausgeglichen werden.

Jack Nicholson macht mit seiner Darstellung von Neurotiker Melvin seinem Ruf alle Ehre und liefert jeden noch so sarkastischen Pointe mit zielsicherer Genauigkeit ab - und schafft es dennoch, dem Ekelpaket eine gehörige Portion Charme abzugewinnen. Dafür wurde nicht nur er, sondern auch Helen Hunt mit einem Oscar belohnt. Diese spielt ihre Rolle ebenfalls überzeugend und lässt einen sogar vergessen, dass sie nicht nur etwas zu jung gewesen ist für diese Rolle, sondern zudem nicht immer alle Sympathien auf ihrer Seite hat - rollenbedingt jedenfalls. Greg Kinnear rundet das grossartig spielende Trio auf wunderbare Weise ab, läuft stellenweise aber fast Gefahr, von Verdell, seinem putzigen Hündchen und heimlichen Star des Films, an die Wand gespielt zu werden.

Kein Wunder also, dass der Film Ende der '90er Jahre mit Preisen nur so überhäuft wurde. Nach 16 Jahren sind die inhaltlichen Schwächen vielleicht etwas offensichtlicher, aber Nicholson & Co. machen 'Besser geht's nicht' trotzdem so sehenswert wie eh und je!

Sehen lassen kann sich der Film aber auch immer noch, wenn es um die technische Umsetzung geht. Nur wenige Mankos, wie z.B. öfters aufblitzende Schmutzpartikel, lassen erkennen, dass es sich bei 'As Good As It Gets' (Originaltitel) bereits um einen 16 Jahre alten Film handelt - alle anderen Bild-Kriterien sind für einen Katalogtitel diesen Alters auf einem guten Niveau angesiedelt. Beim Ton muss man vielleicht schon rein genrebedingt ein paar qualitative Abstriche machen, aber auch wenn der 5.1-Mix etwas frontlastig daherkommt, dann gibt's ansonsten nichts zu kritisieren. Für die