Kritik & Unser Fazit:
Es ist keine wirkliche Überraschung, dass sich ausgerechnet Steven Spielberg, mit der Hilfe von Produzent Peter Jackson, an die Verfilmung von Hergé's kultiger 'Tim und Struppi'-Comicreihe machen sollte - denn wer die einflussreiche Comic-Reihe des belgischen Comic-Zeichners kennt, der weiss, dass vor allem Spielberg's 'Indiana Jones'-Filmreihe massgeblich von den Abenteuern des unerschrockenen Jungreporters beeinflusst war. Obwohl sich Spielberg die Rechte an einer Verfilmung bereits in den '80ern sicherte, sollte es über 20 Jahre dauern, bis endlich Bewegung in die Umsetzung des Projekts kam - eine Wartezeit, die sich schlussendlich lohnen sollte, denn Spielberg und Jackson nutzen die technische Entwicklung der Filmindustrie und setzen den Film, passend zu seiner Comic-Herkunft, als Performance-Capture Animationsfilm um.

So hat man es hier zwar mit Spielberg's allererstem Animationsfilm zu tun, aber die Umsetzung ist dermassen hochwertig und fotorealistisch, dass man hier meistens vollkommen vergisst, dass der Film nicht in einer realen Umgebung gefilmt wurde.

Dabei kommt es dem Film zu Gute, dass sämtliche Figuren zwar leicht überzeichnet wirken und der Look stark an das Design aus den Comics angelehnt ist, aber dennoch glaubwürdig wirken und perfekt in ihre extrem detaillierte Welt passen. Das gleiche kann über die Story gesagt werden, denn diese orientiert sich ebenfalls stark an den Vorgaben von Hergé, ist aber aus verschiedenen Alben zusammengesetzt (grösstenteils aus 'Die Krabbe mit den goldenen Scheren' und 'Das Geheimnis der Einhorn') und enthält zudem weitere neue Elemente. Wer die originalen Comics kennt, wird sich aber an den gemachten Änderungen kaum stören, denn Spielberg & Co. ist es gelungen, mit dieser Mischung den nahezu perfekten Einstieg in eines der aufregendsten Film-Abenteuer der letzten paar Jahre zu inszenieren und verschwendet dabei so gut wie keine Zeit mit (eigentlich) unnötigen Charakter-Einführungen oder sonstigen Erklärungen.

So kann man sich ungehindert ins Abenteuer stürzen und wird von Spielberg auf eine wunderbar umgesetzte Krimi-Weltreise mitgenommen, die tatsächlich in vielerlei Hinsicht an seine 'Indy'-Filme erinnert. Trotz eigentlich simpler Story ist die Spannung auf einem guten Niveau gehalten, wobei hier das hohe Tempo der eigentliche Motor des Films darstellt - denn 'Die Abenteuer von Tim und Struppi' ist sehr actionlastig und bietet nur wenige Verschnaufpausen. Der Humor kommt dabei allerdings nicht zu kurz, wobei Andy Serkis einmal mehr sein Talent als weltweit bester Performance Capture-Schauspieler beweisen kann und als trinkfreudiger Kapitän Haddock sofort sämtliche Sympathien auf seiner Seite hat. So ist Steven Spielberg's Ausflug ins Animations-Filmfach überaus gelungen und man darf hoffen, dass es nicht sein letzter sein wird!

'Die Abenteuer von Tim und Struppi: Das Geheimnis der Einhorn' ist für das gestandene Kino-Genie Spielberg aber noch in einer weiteren Hinsicht ein Debut, denn gleichzeitig handelt es sich um seinen ersten 3D-Film. Man merkt dann auch, wie viel Gedanken man sich bei der stereoskopischen Umsetzung des Films gemacht hat, denn viel besser könnte die 3D-Wirkung kaum sein - wobei man es hier mit einer sehr natürlichen und nie aufgesetzt wirkenden gesteigerten Plastizität und Tiefenwirkung zu tun hat. Auch das ebenfalls enthaltene 2D-Bild punktet mit hervorragenden, vielfach referenzwürdigen Werten, während der Ton diesen Vorzeige-Präsentationen in nichts nachsteht. Zudem erfreulich, dass das 2-Disc Set über eine sehr gute Auswahl an Extras verfügt die mittels