Kritik & Unser Fazit:
Filme bei denen es um eine Krebs-Erkrankung geht, gibt es mittlerweile so einige - und, wie man weiss, haben die meisten davon eine starke Tendenz zum Kitsch und zur Rührseligkeit. Zwei Punkte, die Regisseur Jonathan Levine in '50/50 - Freunde fürs (Über) Leben' anscheinend ganz bewusst vermeiden möchte. Seine Herangehensweise ans Thema Krebs ist dank einer guten, wenn auch nicht immer perfekten Mischung aus Drama und Komödie überaus direkt. Dass der Film dabei die üblichen Schritte durchläuft und den Ablauf der Krankheit sozusagen von A-Z aufzeigt, ist nicht nur ein Vor-, sondern auch ein Nachteil - eine gewisse Vorhersehbarkeit lässt sich nämlich nicht vermeiden. Das gleiche gilt für die Klischees die so eine Story mit sich bringen - aber auch damit lässt es sich bei '50/50' etwas besser leben als bei vergleichbaren Filmen, denn auch wenn die Story simpel und bekannt ist, sie wirkt dafür ziemlich authentisch.

Die wenigen Abstriche in Sachen Glaubwürdigkeit sind zu verkraften. Denkt man zuerst, dass Figuren wie Adam's viel zu junge Therapeutin vollkommen deplaziert wirken, sind es genau solche Charaktere, die den Film schlussendlich umso sehenswerter machen.

Dabei ist es besonders interessant, wie sich die Hauptfigur im Verlauf des Films bzw. während des Verlaufs der Krankheit wandelt und einerseits fast am Krebs zerbricht, andererseits aber zu einer stärkeren Persönlichkeit wird und sich Schritt für Schritt längst angestauten Problemen stellt. Joseph Gordon-Levitt holt mit seinem differenzierten und feinfühligen Spiel erstaunlich viel aus seiner Rolle heraus und es ist schon jetzt klar, dass man vom Inception-Darsteller in Zukunft noch einiges sehen und hören wird. Seth Rogen kommt über weite Strecken zwar gewohnt infantil daher, passt aber weitaus besser in den Film, als was man es anfänglich meinen könnte - wobei es sicher hilfreich ist, dass Rogen einen persönlichen Bezug zur Story hatte und ein guter Bekannter von Drehbuchautor Will Reiser, dessen eigene Krebs-Erkrankung als Vorlage für den biografisch gefärbten Film diente, ist. Überhaupt kann '50/50' mit hervorragenden Darsteller-Leistungen punkten und gleicht damit einige Drehbuch-Schwächen aus.

Ob man den Schluss und die Mischung aus Comedy und Drama nun mag oder nicht, mag Geschmackssache sein - aber in jedem Fall muss man zugeben, dass '50/50 - Freunde fürs (Über) Leben' nicht nur unterhaltsam ist, sondern auch zu Herzen geht.

'50/50 - Freunde fürs (Über) Leben' macht aber nicht nur rein inhaltlich eine gute Figur, sondern kann auch in technischer Hinsicht überzeugen. Die Low Budget-Produktion punktet auf dem hochauflösenden Format mit einem sehr ansehnlichen Bild das, bis auf ein paar kaum nennenswerte Mankos, ziemlich hochwertig daherkommt. Gleichzeitig verfügt die Disc über eine sehr zufriedenstellende (verlustfreie) Ton-Abmischung die genrebedingt vielleicht nicht gerade übermässig spektakulär klingt, aber trotz der zurückhaltenden Surround-Atmosphäre als sehr zufriedenstellend bezeichnet werden