Kritik & Unser Fazit:
Horrorfans die schon dachten, das Vampirgenre hätte alle Ideen restlos ausgeschöpft, wird bei '30 Days Of Night' eines Besseren belehrt! Denn der Regisseur David Slade, bekanntgeworden mit dem Film 'Hard Candy', liefert mit seiner Verfilmung der Comicvorlage von Steve Niles ('30 Days of Night' war ursprünglich eine dreiteilige Comic-Serie) einen recht innovativen Horrorthriller ab der dank der aussergewöhnlichen Location das perfekte Ambiente für knapp zwei Stunden furchteinflössender und (sehr) blutiger Unterhaltung bietet.

Die Vampire in diesem Film gehen jedenfalls so richtig zur Sache: eine mystische Hintergrundgeschichte hat man sich gespart und auch eine Charakterisierung der einzelnen Blutsauger sucht man hier vergeblich - zum Glück, denn gerade die ungehemmte Blutlust der Vampir-Gang sorgt für den nötigen Kick. Ausserdem sorgt die Abwandlung einiger typischer Vampirklischees (viele spitze Zähnchen anstatt einem Paar grosser Eckzähne und eine eigene Vampirsprache) für die nötige Abwechslung zu bekannten Vampirfilmen à la Bram Stoker's Dracula.

Solide Leistungen gibt's zudem bei den Darstellern: Josh Hartnett macht eine gute, und überraschend glaubwürdige, Figur als Sheriff und erhält gute Unterstützung von Nebendarstellern wie Melissa George und, in einem etwas kürzeren Auftritt, Ben Foster. Wenn das Blut durch den weissen Schnee spritzt und die Vampirbande das kleine, in komplette Dunkelheit getauchte Städtchen in ein einziges Massaker verwandelt, macht es so richtig Spass und lässt die Nerven schön flattern. Da stört es auch nicht, dass nach den ersten paar Vampirangriffen dem Film im Mittelteil ein wenig die Luft ausgeht - der unerwartete und Hollywood-untypische Schluss entschädigt einem dafür umso mehr.